Über mich

Das obere Foto spiegelt meinen Sehnsuchtsort Wasser. Ziemlich egal, wo. In den letzten Jahren war es die Ostsee: Rauschen der Brandung, Möwenschreie und der salzige Geschmack auf den Lippen - genau meins.

Weil ich auf Lesungen immer wieder gefragt werde, wie ich auf all die Ideen zu meinen Geschichten komme: Ich weiß es nicht - aber ungefähr so: Sie werden von den unsichtbaren Wellen des Lebens an meinem Gedankenstrand angespült wie ein grober Klumpen Bernstein (den ich leider noch nie gefunden habe). Dann werden sie geduldig bearbeitet und liebevoll geschliffen, bis sie glänzen.

Dass ich zum Schreiben kam, oder sagen wir, dass das Schreiben mich gefunden hat, empfinde ich als großes Geschenk. Sicher besteht das Autorenleben auch aus harter Arbeit, aus Disziplin, Geduld (eine Portion Sturheit ist manches Mal auch erforderlich) und Kritikfähigkeit, aber es überwiegt die Freude.

 

Die Freude, mit Buchstaben eine Welt zu erschaffen, bunt - oder auch manchmal sehr böse - so wie es mir gefällt und einfällt - macht riesigen Spaß.

Und nicht zuletzt die Freude, wenn ich bei Lesungen erleben darf, wie Gesichter zu strahlen beginnen, Augen blitzen und Zuhörer und Zuhörerinnen mir und meinen Texten gespannt lauschen.

Dann fühle ich mich besonders reich beschenkt und gesegnet und genieße mein Schriftstellerinnendasein. Ich bin angekommen und darf meinen Tag mit Freude verbringen - und mit euch/Ihnen.

Danke.

 

 

 

 

Ein Buch ist eine Bank - immer!


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Die Welt der Buchstaben war schon immer meine. Sogar das Deutschbuch las ich in Nullkommanix und die Bücherei war mein zweites Zuhause. Ich reimte, pflegte Brieffreundschaften und schrieb humorvolle Zusammenfassungen alltäglicher Geschehnisse.

 

Heute schreibe, lese und lache ich in Bremen. Nur die Kindergartenzeit und während der ersten drei Schulklassen haben wir ein paar Jahre in der Heimat meines Vaters, in Betzingen bei Tübingen gelebt. Diese Zeit ist noch lebhaft in meiner Erinnerung. Das war Freiheit, verbotenes Verstecken in Getreidefeldern, Abenteuer in Apfelbaumplantagen erleben, stromern an Bächen und auf Bäume klettern. Da war ich Prinzessin, Robin Hood und Ronja Räubertochter, lange, bevor ich lesen konnte.

 

Inzwischen bin ich in Bremen sehr verwurzelt. Diese kleine Großstadt hat eine wunderbare Altstadt mit historischen Gebäuden und viele interessante Ecken, Strände und Natur ebenso wie Kultur und Geschichte. Bremen bietet abwechslungsreiche Events wie den Samba Karneval, La Strada oder die Breminale, kleinere und größere Konzerte, Klassik und Musicals. Unser Jahrmarkt, der Freimarkt, ist über Deutschlands Grenzen beliebt und bekannt, ebenso der Weihnachtsmarkt. Nur Strand und Wellen fehlen mir hier manchmal, also, wenn mal eben jemand Bremen direkt an die Nord- oder Ostsee verlagern könnte - wäre nett.

Aber klar habe ich die Weser hier und  meine Stadt bietet genügend Rückzugsmöglichkeiten in die Natur, beispielsweise ins grüne Blockland und mit dem Fahrrad kann man abwechslungsreiche Touren rund um Bremen unternehmen. Und wenn die Sehnsucht gar zu groß wird, ist man schnell an der Nordsee. Werbemodus für Bremen aus, lach.

Ich glaube, damit habe ich klar gemacht, dass meine Heimatstadt eine Menge zu bieten hat, inklusive Werder. Ein Appetizer auf Bremen, von mir in eine gefühlvolle Kurzgeschichte verpackt, findet ihr in meiner Anthologie: Ohne Vorwarnung - mitten ins Leben und voraussichtlich 2021 in einer neuen Anthologie des Rhein-Mosel-Verlages.

 

Neben dem Schreiben und natürlich über all die Jahrzehnte dem Lesen, gehe ich gerne walken und erreiche meine Termine fast immer mit dem Rad. Gelernt habe ich, dass unter Druck meine Kreativität leidet, also versuche ich, mich dem so gut es geht zu entziehen und das möglichst draußen. Wenn der Tag mehr Stunden hätte, würde ich gerne noch malen und zur Gitarre singen (allerdings besser ohne Zuhörer).
Tiere mag ich sehr gerne. Wir hatten immer Katzen. Schon bei meinen Eltern war das so, als Kind hatten mein Bruder und ich zusätzlich Hamster, Meerschweinchen, Schildkröte (zugelaufen) und Wellensittich. Katzen gab es dann auch bei meinem Mann und mir, eine ist von der Nachbarin zu uns gezogen, eine halbverhungert zugelaufen. Nachdem unser Kater Beauty eingeschläfert werden musste, haben wir aufgrund von Allergien beschlossen, kein Haustier mehr anzuschaffen. Fehlt mir manchmal ein bisschen, andererseits leide ich furchtbar, wenn diese Lieblinge auf die letzte Reise gehen müssen und möchte mich damit nicht mehr auseinandersetzen müssen. Na ja, die Allergien machen es einfach.

Mein Herz trage ich oft auf der Zunge, manchmal zu spontan, manchmal zu viel, aber so bin ich halt.

Ich lege Biberbettwäsche im Hochsommer in die Sonne, damit es im Winter nach einem verbrannten Sonnentag riecht.

Ich gieße Pudding in seeeehr weite Gefäße, damit besonders viel Haut drauf ist.

Ich bin einen Tick zu gutmütig, vielleicht auch zu gutgläubig und glaube an das Miteinander.
Ich mache immer wieder Fehler, so wie jede/r und versuche, zu lernen und es nächstes Mal besser zu machen.

 

Wenn ich zurückblicke, stelle ich fest, dass sich meine Träume in großem Umfang erfüllt haben und darüber bin ich sehr dankbar. Eine Familie wollte ich, möglichst eine große . – Wir haben eine wunderbare Tochter, zur Großfamilie hat es leider nicht gereicht. Okay, dafür habe ich mir eben eine geschrieben und mein humor- und gefühlvoller Roman um die unsichere Tessa entstand, die sich in einer singenden Großfamilie behaupten muss und die nun eine Verlagsheimat gefunden hat. Welch Freude! Und eine Bestätigung dafür, nie aufgegeben und immer an meine Tessa geglaubt zu haben.

 

Nach einer Krebserkrankung war mein größtes Ziel, unsere Tochter noch weiter aufwachsen sehen zu können. Und ab dem Zeitpunkt, wo ich hoffen durfte, dass mein Weg weiter geht, das Ziel und den Traum vom eigenen Buch. Also lernte ich: Bei der VHS, durch Schreibratgeber und im Internet. Am meisten gelernt habe ich im Autoren-Onlinekurs bei Lea Korte und bei der Textarbeit mit den Schreibkolleginnen, die ich  dort kennengelernt habe. Manche von ihnen sind längst mehr als nur Kolleginnen geworden.
Ich fühle mich reich beschenkt, dass ich wieder gesund werden durfte, dass es unserer Tochter gut geht und das der Traum vom verlagsveröffentlichten Buch tatsächlich in Erfüllung geht. Darum spiele ich auch kein Lotto mehr.

 

Eigentlich bin ich eher Marke Einzelkämpfer, aber ich genieße die Kontakte zu schreibenden KollegInnen auch sehr. Die Dosis ist das Gift. Da ich sehr sensitiv bin, muss ich immer für eine gute Balance sorgen und das bedeutet, ich bin deutlich öfter im Rückzug, als im Trubel. Das ist aber genau richtig für mich.

Meine Familie und Freunde unterstützen mich, freuen sich mit mir, wenn es Erfolge zu verzeichnen gibt und machen mir Mut in Zeiten des Zweifelns und des Wartens. Allerdings habe ich einen nicht lesenden Mann, seufz. Unsere Tochter liest, hat aber durch ihr Studium dafür momentan wenig Zeit. Leider liegt ihr meine Schreibe nicht. Aber wenn ich beide dazu kriege, meine Texte zu lesen, dann bekomme ich fundiertes und kritisches Feedback ohne Weichspülprogramm. Mein Papa liest alles von mir und findet es grundsätzlich gut, der Liebe, meine Mama hat es auch nicht so mit dem Lesen, ist aber stolz auf meine Arbeit. Übrigens gehören für mich Menschen auch dann zur Familie, wenn wir nicht blutsverwandt sind.

 

Gerne und oft bin ich auf Facebook unterwegs oder maile, aber manchmal stürze ich mich in den Trubel, den die Buchwelt so zu bieten hat. Auf der Leipziger Buchmesse war ich zweimal super gerne, Treffen mit KollegInnen live und in Farbe ist großartig - hinterher benötige ich dann ein paar Tage um zu verarbeiten und wieder runterzukommen. Bin gespannt, wie es sein wird, auch LeserInnen zu treffen, wenn mein Debüt draußen ist.

Mit Herzblut bin ich Schriftstellerin/Autorin/Geschichten-Erzählerin und ich freue mich, wenn ich es hinbekomme, mit meiner Fantasie Menschen zu berühren und sie aus dem Alltag zu lösen. 

Die Diskussion, ob ich mich nun Autorin oder Schriftstellerin nennen darf, völlig überbewertet. Ich brauche dafür keine Bezeichnung. Ich schreibe, Punkt.

Klar gehe ich auch auf Konzerte, in Musicals oder mache Ausflüge. Dabei meide ich aber eher die Massen. Ich bin kein Typ für Dauerbespassung, brauche sie auch nicht. Dass andere das langweilig finden, ist völlig in Ordnung, ich fühle mich mit dieser Lebensgestaltung äußerst wohl.

 

Leben und leben lassen ist ein Motto, das ich versuche zu befolgen. Menschen haben Fehler – ich auch. Gelassenheit und Toleranz machen das Leben ungleich wertvoller, Humor sowieso und ein Lächeln öffnet Herzen und trägt durch die Zeit. Ich würde mich freuen, wenn mein Lächeln Menschen erreicht und Helligkeit verbreitet. Mein Wunsch: Miteinander statt gegeneinander.


Bin gerne dabei:

DELIA

BvjA 

Literaturkontor Bremen